… führt in die Falle exponentieller Steigerung #
Die moderne Zivilisation steht an einem historischen Scheideweg. Die zentrale These meiner Schriftenreihe lautet: Das Versprechen des “Wohlstands für alle” ist unerfüllbar und die treibende Kraft für die drohende Instabilität und das Chaos in einer endlichen Welt.
Ich beleuchte die mathematische Gewissheit dieses Systemversagens, das sich aus der Logik des exponentiellen Wachstums ableitet (illustriert durch die Schachbrett-Legende). Diese Dynamik wird durch den Mechanismus der Ungleichung r > g (Kapitalrendite über Wachstumsrate der Volkswirtschaft) unsichtbar beschleunigt: Wer Kapital besitzt, sieht es exponentiell wachsen, was die destruktive Ungerechtigkeit vorantreibt.
Das Ergebnis ist eine qualitative Entleerung gesellschaftlicher Strukturen, die sich in folgenden Symptomen zeigt:
- Politische Erosion: Die extreme Konzentration von Markt- und Vermögensmacht führt zur Re-Personalisierung politischer Macht, wodurch Institutionen ausgehöhlt werden und die Gefahr autoritärer Symptome (wie Trump oder Putin) wächst. (Siehe auch in historischer Referenz auf antike Erfahrung.)
- Anthropologische Überforderung: Unsere biologische Ausstattung, die für überschaubare Gruppen entwickelt wurde, ist kognitiv nicht auf die rapide Beschleunigung und Anonymität moderner, exponentiell wachsender Systeme eingestellt.
- Technologische Illusionen: Die Hoffnung, Künstliche Intelligenz (KI) könne unsere Probleme lösen, übersieht, dass KI in einem normativen Vakuum operiert und ohne Gewissen oder moralische Pflichten Amoral potenzieren würde, während sie bestehende Ungleichheiten strukturell beschleunigt.
Der Ausweg liegt nicht in moralischen Appellen, idealistischem Verzicht (Degrowth, grünes Wachstum) oder technokratischer Allmacht. Stattdessen fordere ich eine nüchterne, desillusionierte Ordnungspolitik, die die anthropologischen Konstanten menschlicher Schwäche (strategisches Eigeninteresse, Trittbrettfahrer) ebenso robust wie strukturell einhegt.
Ich plädiere für das Konzept des A-Growth, das Wachstum als Ziel für irrelevant erklärt und Wohlstand stattdessen an Resilienz, Qualität und Stabilität innerhalb ökologischer und sozialer Grenzen misst.
Die Entscheidung, ob die Menschheit im Kollaps durch Katastrophe (change by disaster) oder durch eine bewusste Selbstbeschränkung zum rechten Maß findet, muss fallen. Jetzt.